Hier kommt keiner durch! Ein Wimmelbuch über Grenzen
Die rechte Seite bleibt leer. So will es der General und der Aufpasser soll das durchsetzen. Seite für Seite wird die linke Seite voller mit charismatischen Charakteren. Hund Fiffi schnuppert, Bob und Tom wollen mit der Leiter vorbei, Jochen mit seiner hochschwangere Clara und Söhnchen Fritz, ein schimpfender Opa Albino, Isabel – das Bleistiftmädchen, … alle wundern sich, keine der Figuren will verstehen, warum die rechte Seite gesperrt ist.
Dann passiert Lionel und Cristiano ein Missgeschick: Ihr Fußball rollt mitten auf das leere Blatt. Als der Herr Aufpasser ihnen erlaubt, dem Ball nachzulaufen, erobern immer mehr Figuren die rechte Seite.
Natürlich bleibt das nicht unentdeckt. Der General erscheint und fordert die alte Ordnung zurück. Der Aufpasser wird plötzlich zum "Befreier" und Fiffi, Bob, Tom, Jochen, Klara, Fritz, Opa Albino und Co. lassen sich ihre rechte Seite nicht mehr nehmen.
Ist das Buch wirklich schon was für Kleinkinder?
Naja, jein. Für meine Dreijährigen ist es wohl eher noch ein Wimmelbuch. Da macht der General mit seinem Pferd Ramba-Zamba schon noch mehr Eindruck als der "Befreiungsschlag" der anderen Figuren. Aber das schöne ist: Die Geschichte ist zwar hochpolitisch, kommt aber mit einer Leichtigkeit daher, die auch Kleinkinder schon in Ansätzen verstehen können. Das Buch wird ganz bestimmt eines jener Bücher sein, die uns viele Jahre begleiten können.
Gibt es was zu meckern?
Nein, wirklich nicht. Die Illustrationen von Bernardo P. Carvalho sind sehr plakativ gezeichnet und mit witzigen Details versehen. Der Text ist auf wenige Sprechblasen reduziert, damit hat man beim Erzählen alle Freiheiten, auf die einzelnen Figuren einzugehen und die Details auszuschmücken oder wegzulassen. Von mir gibt's eine uneingeschränkte Lese-, Schau- und Kaufempfehlung.