KlangDings – Abenteuer für die Ohren

Eine der ersten gern bespielten Apps auf unserem iPad war „KlangDings“. Die App ähnelt einem Wimmelbuch und ist wundervoll von Hand illustriert. Die unglaublich schönen und einzigartige Klangwelten, laden zum Experimentieren ein und werden auch nicht unangenehm, wenn die Kinder in einem Bild „hängen bleiben“. Insgesamt kommt die trotz der vielen liebevollen Details sehr unaufgeregt daher und ist denkbar einfach zu bedienen – und hat sich daher für unsere beiden schon bewährt, als sie noch unter 2 Jahren waren.

KlangDings ist ein interaktives Bilderbuch und ein Musikspielplatz mit 4 Räumen. Da singt eine Kuh im Kühlschrank, zwei Fliegen springen im Fenster herum und machen dabei Glockengeräusche oder der Klodeckel klappert im Takt zum zähneputzenden Walross. In einem anderen Zimmer jodelt eine Spinne quer durchs Bild. Es sind einfache Geräusche und Lalala-Melodien, die jeden Raum mit einer ganz besonderen Geräuschkulisse erfüllen.

(c) doDings

Musik und Klänge jenseits von “richtig oder falsch” erleben

Neben der liebevollen optischen und akustischen Umsetzung kommt die App ganz ohne Belohnung (Jubel und Applaus oder „Richtig oder Falsch“) aus. Dieser Eindruck wird meiner Meinung nach auch durch die Art der Töne und Melodien unterstützt – es sind eben keine klassischen Töne und Melodien.

Was kann die KlangDings-App, was ein Buch nicht kann?

Der experimentelle Charakter der Klänge und Kompositionen schafft spannende Sinneseindrücke. Die vielfältigen Klangwelten können immer wieder neu entdeckt werden. 

Gibt es was zu meckern?

Also, das ist jetzt wirklich Jammern auf hohem Niveau: Das Navigieren zwischen den Räumen passiert über hinauf oder hinunter wischen. Als meine beiden noch kleiner waren, haben sie dadurch gelegentlich unabsichtlich den Raum gewechselt und waren dadurch manchmal ein wenig frustriert – mittlerweile passiert ihnen das eigentlich nicht mehr. (Ob das in der Zwischenzeit nachgebessert wurde oder einfach dadurch besser klappt, weil sie sich jetzt gezielter durch die App bewegen, kann ich aber nicht beurteilen.)

(c) doDings

Übrigens …

Eine entzückende Überraschung war letztes Jahr um Weihnachten dann ein App-Update im „Weihnachtsmantel“ mit  Adventskranz auf der Kommode, Geschenkschachteln im Wohnzimmer, Christbaum auf dem Klavier,… Ich bin gespannt, ob das  das heuer auch wieder geben wird… 

Wer noch weitere Klangwelten von doDings, dem kleinen Entwicklerstudio aus Berlin, entdecken will: Das App-Angebot wurde vor kurzem durch BandDings erweitert. Unter den 25 Musikern, die zur Auswahl für das Bandabenteuer stehen, finden sich auch alte bekannte wie das Walross wieder. (Ich hab’s aber noch nicht getestet - nur die Vorschau angeschaut.)

Ach ja, und nicht nur ich (;-) sondern auch Stiftung Lesen bewertet die App als „empfehlenswert“, das Deutsche Jugendinstitut sogar als „sehr empfehlenswert“.

Das Klanghaus steckt voller Überraschungen. Das beflügelt nicht nur die Fantasie der Kinder, sondern lädt auch zu weiterführenden Geschichten ein, die gemeinsam ausgedacht und erzählt werden können.“ (www.stiftunglesen.de)

Daneben wurde KlangDings von GIGA-Maus 2015 zum Sieger in der Kategorie „Bestes Spiel, Apps 4-6 Jahre“ gewählt, wurde als App des Monats von der „Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur“ ausgezeichnet und zwei mal für den Tommy 2015 nominiert (in den Kategorien „Kindergarten und Vorschule“ sowie „Apps“).

Soweit ich das recherchieren konnte, wird bei doDings alles „handgemacht“. Konzipiert und illustriert von Myrtia Rockstroh fügte ihr Mann Jens Rockstroh die Klänge und „Kompositionen“ hinzu. Die meisten Geräusche entstanden in den eigenen Vier Wänden. Die App programmiert hat dann Lars Mecklenburg, der eigentlich Philosophie studiert hat?! Auch eine spannende Geschichte ;-)

"KlangDings" von doDings gibt es für
iOS als iPhone und iPad-App um ca. 3,50 Euro
und Android im Google Play-Store um ca. 3 Euro

Meine Meinung zum Thema "Mediennutzung von Kleinkindern" findet ihr übrigens hier.